Großefehn – Am vergangenen Freitag waren die CDU-Landtagsabgeordneten Ulf Thiele und Lukas Reinken zu Gast im Leinerstift. Leinerstift-Vorstand Wolfgang Vorwerk hatte eingeladen, um mit den Politikern unter anderem über das Recht auf Ganztagsbetreuung ab 2026 zu sprechen. „Wir als Jugendhilfeträger fordern gemäß der UN-Kinderrechtskonvention Partizipation aller Beteiligten und eine qualitativ hochwertige ganztägige Betreuung“, erläuterte Wolfgang Vorwerk. Schule dürfe sich nicht als geschlossenes System verstehen und sollte auch andere Akteure einbeziehen. „Bildung und Betreuung muss bedarfsgerecht und inklusiv orientiert sein und dem Schutz aller Kinder und ihren Familien gerecht werden. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe braucht deshalb auch eine Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule, den Einsatz von Fachkräften sowie die nötigen finanziellen Mittel“, so Vorwerk. Auch Reinken und Thiele schlossen sich der Forderung an. Thiele ergänzte: „Die ganztätige Betreuung besteht nicht nur aus Wissensvermittlung und kann nicht allein von Lehrkräften ausgestaltet werden.“ Schulen hätten im Rahmen der Ganztagsbetreuung auch einen Erziehungsauftrag, weil Schüler*innen die meiste Zeit des Tages im System Schule verbringen.
Nach dem gemeinsamen Gespräch folgte ein Rundgang durch die Johann-Heinrich-Leiner-Schule. Wolfgang Vorwerk hat das Schulkonzept ausgiebig vorgestellt und über die Bedeutung des Erhalts von Förderschulen im Rahmen von Inklusion berichtet: „Inklusion heißt auch, dass wir individuelle Lernräume vorhalten.“ Jedes Kind habe einen Anspruch auf bedürfnisorientierte Bildung und auch das sei Aufgabe der Förderschulen. Die Johann-Heinrich-Leiner-Schule trage als staatlich anerkannte Ersatzschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE) einen Teil zur Inklusion bei und biete jungen Menschen einen Neuanfang mit intensiver Förderung bis hin zu einer möglichen Rückkehr an die Regelschule oder einem qualifizierenden Schulabschluss.